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Unsere Abenteuer mit Lübecks Freibeutermukke bei der Kaperung der Azamara Journey war nun schon eine Weile her – Ihr erinnert Euch?
Seither durchlebten wir hier eine harte Zeit. Hase rief des Nächtens häufig den Namen seines Freundes: „Sven, Sven, mein lieber Freund Sven…“ und drehte sich wild in seinem Bettchen hin und her. Meine Frau hatte einen richtig tollen Hüftschwung entwickelt, so, als schaukle sie mit einem Xylophon. Und ich?? Ich schaute mir so oft es ging die Filme von der Kaperung der Azamara Journey an, die unser Mitbewohner gemacht hatte. Ständig kreisten mir die Worte des Admirals im Kopf umher: „Ganz ruhig, mein Igel, so ist das immer, wenn wir auftreten, dem kann man sich nicht verschließen!“ Ich glaubte Klaus verkannte die Lage – denn einmal gekapert war imm er gekapert!! Oder was meinst du dazu???
Wir hatten schon etwas von Seekrankheit und Landkrankheit gehört, doch selbst Google kannte keine Freibeuterkrankheit. Was war bloß mit uns geschehen?
Erst kürzlich war durch das ganze Haus fürchterlicher Lärm zu hören und die Nachbarn fragten, was bei uns los sei. Unsere Mitbewohnerin ging auf die Suche und erwischte Hase und meine Frau in der Küche. Er schlug wie wild auf verschiedene Topfdeckel ein – probte offensichtlich das ‚Drums Battle‘ und sie hatte sich ein Tablett mit Gläsern umgehängt und versuchte denen eine Melodie einzuhauchen. So einen ernsten Blick, welcher den Spuk beendete, hatte ich bei unserer Mitbewohnerin noch nie gesehen. Oh, oh, ich versteckte mich lieber hinter ihr.
Auf meine Frage, was denn los sei, wurde ich endlich eingeweiht. Meine Frau hatte ein Gespräch unserer Mitbewohner und dem Admiral belauscht. Im Oktober sollte das Spektakel „Mukke Rockt 2014“ starten; Und wer uns auch auf Fatzebook folgt, weiß natürlich, was hier zu Hause zuweilen los ist, Fernseher, Musik und Kopfhörer und so. Wir waren also eingeladen?! Juhhhhhuuuuuuuuu, wie wir uns freuten!!! …doch bis Oktober war es noch eine Weile hin.
Endlich, die Zeit war doch schnell vergangen. Am Tag der Abreise standen wir extra früh auf und zupften sogleich an den Bettdecken unserer Mitbewohner. Auch die beiden Großen brauchten an diesem Morgen nicht lange und schon waren wir auf der Reise. Da das Spektakulum über 2 Tage gehen sollte, landeten wir in einem Hotel in der Hansestadt Lübeck. Ein Hotel??? Ein Hotel ist ein Gasthaus oder eine Herberge, in dem man in einem Zimmer, gegen ein paar Taler, schlafen kann.
Leider klagte meine Frau schon im Auto über Unpässlichkeiten und Müdigkeit. Um uns den Abend nicht zu verderben, wollte sie dann trotz aller Vorfreude nicht mitkommen. So machte sie sich einen gemütlichen Abend im Bett unseres Zimmers und hörte Guggenmusik.
Unsere Mitbewohner hatten bei der Ankunft gleich eine Kutsche bestellt, welche uns zum Ort des Geschehens brachte. So ein Taxi, wie sie es nannten, war etwas Tolles. Das war ein Auto mit einem gelben Schild auf dem Dach und eine Frau saß am Steuerrad. Wie der Kapitän auf dem Buxtehuder Giek-Ewer, der auf der Este fuhr, kannte die Taxifahrerin sich wirklich gut auf den Straßen der Stadt aus.
Dann waren wir endlich da - da, wo das MukkeRockt stattfinden sollte. Wir wussten bis dahin noch nicht, was das MukkeRockt sein sollte und so betraten wir ganz ahnungslos eine große Halle. Ab diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse. Die ersten bekannten Gesichter kamen auf uns zu gelaufen. Konteradmiral Norman begrüßte uns ganz herzlich, Admiral Klaus drückte uns an seine Piratenbrust und viele der Freibeuter erkannten uns ebenfalls wieder. Sie freuten sich; doch wir spürten, dass ihre Vorfreude eher eine Anspannung war und sie sich konzentrieren mussten.
So ließen wir sie in Ruhe und bewunderten erst einmal die Bühne. Dort hatten die Freibeuter all ihre Instrumente aufgebaut. Käpt´n Kuddel und das Gerippe Adelheid saßen in ihrem Wohlfühl-Karren neben der Bühne und schwenkten ihre Flagge so sehr, dass keine anderen Schlingel den Klang- und Krachdingern etwas zu Leide tun konnten.
Eileen hatte uns auch entdeckt und stürmte auf uns zu. Kuddel und Adelheid gewährten uns den Zutritt auf die Bühne und so konnte uns die Piratenbraut die Instrumente zeigen. Ihr kennt uns ja schon - wir erklommen sie sofort.
Könnt ihr euch vorstellen - eine der bunten Pauken wurde sogar durch eine Freibeuterkrake bewacht! Sie hatte sich extra ein Piratentuch um die Stirn gebunden und passte ausgezeichnet zu uns, denn wir hatten ja auch unsere Piratenklamotten an.
Dann endlich! - Hase durfte sich auf die Drums setzen! Er versuchte sofort Musik zu machen, wie vor ein paar Wochen zu Hause in der Küche. Schnell bekam er von Eileen eine Rassel in die Pfoten gedrückt, denn so konnte er die Freibeuter besser unterstützen. Unsere Mitbewohnerin atmete tief durch und war sichtlich erleichtert, dass Hase nicht mehr trommelte…
Die Zeit verflog und die Eröffnung nahte. Unser Mitbewohner suchte sich einen Platz für seine Filmaufnahmen oben auf der Zuschauertribüne, wir begleiteten ihn und endlich ging es richtig los! Lübecks Freibeuter starteten mit ihrem Auftritt. Das war super! Die vielen, vielen Freibeuter aus nah und fern, die in der großen Halle zusammengekommen waren, tobten jetzt schon freudig und klatschten mit der Musik. Wie auch bei der Kaperung in Travemünde waren alle schick angezogen und sahen entzückend aus! „Obersuperkuddeltoll“ rief Hase dauernd und trommelte dazu mit seiner Rassel in der Luft. Und was war Mukke? Mukke bedeutet nichts anderes als Musik, das war schnell klar.
Zunächst blieb ich brav in unserem Wohlfühlbeutel, doch schon beim zweiten Lied hielt ich es nicht mehr aus. Ich setzte mich ans Geländer und Hase turnte weiter oben darauf rum. Wir klopften, trommelten, ich drehte die Augen und Hase seine Ohren im Takt und unser Mitbewohner filmte und filmte. Wir wollten mit auf die Bühne, doch allein durften wir das nicht. Schlagartig war die Musik der Freibeuter zu Ende und die Hainer Seepiraten heizten die Stimmung im Saal an. Mit ihren roten Mänteln sahen sie aus wie Weihnachtsmänner, aber mit Weihnachten hatte ihre Musik nichts gemeinsam. Trompeten hallten und die Röcke der Mädels flogen durch die Lüfte.
„Wir wollen ruuuunnnnteeer!!!!“ bettelten Hase und ich im Wechsel, aber unser Mitbewohner ließ sich auf nichts ein.
Wir beiden besprachen uns: „Wir versuchen es mit Hypnose. Du konzentrierst Dich auf Sven und ich mich auf Anett. Mal schauen ob es klappt, dass wir mit der Kraft unserer Gedanken die beiden rum kriegen!?“
Mit den Musikanten ging es inzwischen Schlag auf Schlag. Die Ruhrpott Guggis begannen ihre Musik und ihre Tänze. Heute sagen unsere Mitbewohner Performance dazu. Die Ruhrpottis sind echt schräg drauf gewesen, hatten die sich doch alle glatt ein Winterfell übergezogen! Anscheinend hatte ihnen niemand verraten, dass Mukke Rockt in einer Halle stattfand, wo es eh schon knalle heiß war!? Wir beschlossen, später mit dem Admiral darüber sprechen, denn sooo ging das gar nicht, das war viel zu heiß für die Potties!!! ...
Unsere Mitbewohnerin war wie immer mit fotografieren schwer beschäftigt und Sven war überhaupt nicht zu sehen. War unser Hypnoseplan doch ein schlechter Plan??? Nein, denn in einer kleinen Pause kam Anett kurz zu uns. Wir schauten sie mit flehenden und bettelnden Augen lieb an und…??? Ja!!! Sie nahm uns durch den Treppengang mit in die Halle hinunter.
YYYYEEESSS!!! Endlich waren wir im Zentrum des Geschehens. Hase entdeckte Sven, sprang auf seinen Arm und ich durfte zu Miri. „Nun kommt die Schalmeienkapelle aus Malchin“, flüsterte Miri mir zu. Ich hatte sie sicher nicht richtig verstanden und fragte mich: ‚Einen Schal? Ja mei, was hätt dat mit musi zu tun und dazu eine Kapelle mal aus China?‘
Ich fragte nochmal nach… Bevor sie antworten konnte, ging die Mukke schon weiter. Die Trommeln erkannten wir natürlich, doch was war das? Die Mädels und Buben, die zwischen den Gastpiraten auftauchten, hatten sich viele Tröten zusammengebunden und daraus erklangen ganz neue, herrliche Töne. Der Saal bebte beim Klatschen der Hände und das Fuß- Gestampfe übertönte fast die lieblichen Töne der...??? Leider konnten wir niemanden fragen, wie diese Instrumente hießen.
Erst am nächsten Tag lernten wir, was es mit den Schalmeien auf sich hat. Die Menschen und ihre Begriffe – mal wieder dachten wir, sie haben die Wörter nur geschaffen um uns arme Märchenfiguren zu verwirren. Also – die Schalmei war eigentlich ein Holzblasinstrument aus dem Orient. Unsere Schalmei, also die zusammengebundenen Tröten, hießen eigentlich Martinstrompete. Und warum? – Weil der Max Martin sie erfunden hat. Zunächst war es ein Signalinstrument, wie bei der Polizei oder dem Krankenwagen und wurde erst später für die Musik entdeckt. Klar, als man viele Martinshörner zusammengebaut hatte, musste auch ein neuer Name her und so nannte man das Instrument dann auch Schalmei.
Atemlos ging es mit der Geilen Gugge und den Flägga Bätscher‘n weiter. Die Stimmung erwärmte alle Herzen und nicht nur die. Im Saal, wie man die Halle auch nennt, war es mittlerweile so warm wie am Mittelpunkt der Erde. Weil sooo viele Freibeuter und Piraten gekommen waren, standen die zum Teil schon mit auf dem Podium bei der Kamera. Alle schunkelten im Takt der Musik oder machten eine tanzende Menschenschlange. Das war fetzig und toll anzusehen.
Doch dann war die Bühne plötzlich leer. Keine Piraten und keine Mukke und alle Gäste waren ganz still. Das war schon gespenstisch. War etwas passiert?
Nein und es war noch nicht Schluss, aber es standen die Roten Funken auf dem Programm. Hase versteckte sich nach dieser Ansage gleich hinter Sven, denn er hatte sich gemerkt, dass rote Funken aus Feuer entstehen. Die können sehr heiß sein, so heiß, dass sein weiches Fell anbrennen könnte.
Teufel auch – die Roten Funken sind keine Feuerfunken, sondern … Nun verstanden wir gar nichts mehr! Bei den Roten Funken handelte es sich um eine Gruppe von berühmten Menschen. Da gab es ein junges Mädchen im kurzen Kleidchen, das blonde Zöpfe auf dem Kopf und schwarze Haare an den Beinen und im Gesicht hatte. Auch die anderen Berühmtheiten sahen sehr verändert aus, Mallorca Stars in Piratenuniform, ein Gast aus Amsterdam mit orangenem Mülleimer auf dem Kopf, die Frau, die keine Schokolade wollte und doch so aussah, als würde sie sich allein davon ernähren und viele andere komische Gestalten begeisterten nicht nur uns. „Die gehören zum Karneval“, erklärte Sven uns. „Sie kommen aus dem Ruhrpott und da is dat normal – Dat is Karneval.“ Wieder solche fremden Worte, welche wir nicht kannten, doch wir würden auskundschaften, was es damit auf sich hat!!! Versprochen!!!
Mit Miri und Sven trafen wir uns während einer kurzen Pause am Getränkeausschank. Auch lernten wir Dieter und Conny kennen. Dieter wurde stets von einer Ratte auf seiner Schulter begleitet. Mathilda war ihr Name und was sie schon alles mit ihm erlebt hatte. Plötzlich waren Miri, Sven, Conny und Hase verschwunden. Auch die anderen Freibeuter hatten sich in Luft aufgelöst. Dieter wusste wo sie waren und ich durfte ihn begleiten. „Wir bilden jetzt die Rasselbande“, meinte er. Ich dachte nur – ‚Rasselbande? – Hase hat unsere Rassel! …aber egal, er hat sich bestimmt etwas dabei gedacht und ich werde es erleben... ‘
Unsere Freunde versammelten sich alle am Halleneingang und ich sah Fabian mit einem ernsten Gesicht. Er blickte streng nur in eine Richtung…? Wohin? …ohhhh, ich sah es! - zu Sven und Hase. Hase kannte Fabians Blick schon und hatte deshalb sein liebstes Lächeln aufgesetzt. Sie verstanden sich ohne Worte. Fabian schien beruhigt. Dann hob er seinen Arm und die Kaperung begann.
Die Trommeln und Pauken bahnten sich einen Weg durch die begeisterten Menschen. Die Trompeten, Posaunen und anderen Bläser folgten mit kreisenden Bewegungen auf die Bühne. Abschließend gingen die Xylophone mit ebenso eleganten Bewegungen in Position. Als alle auf und vor der Bühne ihren Platz gefunden hatten, wurde das Tempo der Mukke gesteigert und die Brummkreisel waren fit für
DAS FINALE DES ABENDS.
Fabian war zufrieden mit der Ausdauer der Freibeuter und auch der Admiral nickte und hüpfte zustimmend. Schaut selbst das Freibeuter Fitness Video.
Es ging los – das Finale
Wir hatten ja schon bei der Kaperung der Azamara Journey erklärt, wie listig die Freibeuter heutzutage vorgingen. So brauchte es auch hier nicht lange, bis alle Gäste der Musik hoffnungslos erlegen waren. Die Stimmung kochte, der Saal war aufgeheizt, die Freibeuter schwitzen und von Lied zu Lied wurde es heißer. Ohne Unterlass prasselten die Musikstücke auf die Anwesenden. Die Frohnatur der Freibeuter ließ keinen Raum sich dem zu entziehen.
Ich hatte mit Dieter und Sabine Glück. Unser Kaperplatz befand sich an der Tür, neben der Bühne. Dort wehte ein leichtes Lüftchen, doch Hase war mit Sven mitten drin und nicht nur er rockte und schwitze. Hase flog durch die Lüfte und ich machte mit der Ratte Mathilda und unserem Dieter tolle Rasselmukke.
Jede Faser der Freibeuterinnen und Freibeuter gab alles. Die Gäste waren gefesselt in der Welt der Musik, der bunten Lichter, Begeisterung, Frohsinn und Bewegung, niemand konnte sich dem entziehen.
Das Finale auf der Bühne war zwar fast beendet, aber ein Blick von Fabian zu den Freibeutern reichte. Die Freibeuter enterten nun die Zuschauertribüne, die Tische und die Bänke. Die Party schien kein Ende zu nehmen. Die Musik ging weiter.
Aber irgendwann musste es geschehen - die letzten Töne verklangen und alle im Saal klatschten, riefen „Hurra“ und verabschiedeten sich gut gelaunt voneinander.
Dann kehrte Ruhe ein. Musik von einer Cd spielte leise im Hintergrund. Die verbliebenen Gäste und Freibeuter versammelten sich zu abschließenden Gesprächen und ruhigem, zufriedenem Beisammensein. Auch das Inventar begann sich zu unterhalten. Der Tisch sprach zur Bank: „Mit Deinem Holz bringst Du die Mitteltöne aber genial rüber.“ Und die Bank antwortete: „Dein Bass macht mich ganz verlegen.“ Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Die Kaperung war wieder einmal erfolgreich gewesen – komplett erfolgreich.
Glücklich ging auch ich zur Schänke, wo sich alle versammelt hatten. „Hase? War das nicht ein toller Abend?“ fragte ich, doch er reagierte nicht. IIch stupste ihn an und fragte lauter. „Waasss??“ schrie er mich an. Bevor ich antworten konnte sagte Sven: „Es war sehr laut bei den Trompeten. Er hört zurzeit schlecht.“ Hase und schlecht hören, bei den großen Ohren?? Aber Sven hatte offensichtlich Recht, er verstand mich nicht... Silvia nahm Hase in Pflege und umsorgte ihn.
Ich schaute mich um und suchte den Admiral; ich wollte unbedingt noch wissen, warum die Ruhrpott Guggis in einem Winterfell auf die Bühne gekommen waren. Sie hätten doch wissen müssen, dass es in der Halle warm sein würde und Lübeck nicht am Nordpol liegt…
Ahh! Da war er ja und ich beeilte mich, zu ihm zu kommen, aber mit meinen kurzen Beinchen brauchte ich schon einen Moment, wie ihr euch denken könnt.
Admiral Klaus nahm mich auf den Schoß und streichelte mir über den Kopf. Meine Frage beantwortete er mir so: „Alle Gruppen haben eine Uniform. Uniform bedeutet, dass alle die gleiche Kleidung tragen. Dieses ist dann auch ihr Erkennungszeichen. Du kennst es vielleicht von den Gendarmen in Buxtehude, mein kleiner Freund.“ Ich muss gestehen, nein, ihre Kleidung kannten wir nicht. Tagsüber versteckten wir uns damals vor der Gendarmerie. Auch waren wir meist draußen vor der Stadt auf der kleinen Heide oder am Moor. Der Nachtwächter hatte damals einen langen Mantel und einen Hut, einen Stab mit einer Laterne, doch nachts konnten wir nicht viel mehr erkennen. Den gab es auch nur einmal, eben keine ganze Gruppe.… Klaus erklärte weiter: „Auch die Freibeuter haben eine Uniform. Nur bedeutet es bei ihnen, dass die Kleidung sich auf das Thema ‚Piraten‘ bezieht.“ „ Und die Guggis?“ fragte ich. „Sie sind viel im Karneval unterwegs, der mitten im Winter stattfindet und daher ist warme Kleidung wichtig. Das Fell ist ihr Erkennungszeichen und deshalb zieht man das eben zum Auftritt immer an.“ „Hmmm…“ rutschte mir so raus, während ich mir hinter den Ohren kraulte und über die Guggifelle nachdachte. „Sie taten mir trotzdem Leid, dass sie so sehr geschwitzt haben. Und das mit dem Karneval, was und wie das ist, werden wir auf jeden Fall noch ergründen!“ Klaus nickte beschwingt und lächelnd.
Der Abend war ein voller Erfolg, da waren sich alle einig. Der Admiral Klaus, Konteradmiral Norman und auch die Piratenfreundinnen und Freunde waren nun kaputt, aber sehr zufrieden.
Wir beiden erzählten noch eine ganze Weile mit Silvia und Fabian, Anne und Conny, und Reinhard und und und …. Und dann waren wir müde – richtig müde. Es wurde Zeit, zu fahren. Hase konnte immer noch nicht richtig hören und so winkten wir als Gute-Nacht-Gruß allen zu… Unsere Mitbewohner packten uns in unseren Wohlfühlbeutel und wir fuhren mit dem Taxi zurück ins Hotel.
Meine Frau hatte uns schon erwartet und es ergoss sich ein Schwall von Fragen. „Wie war es? Wer war alles da? Habt Ihr den Admiral gegrüßt?“ ‚…hallo!!?? Wir sind müde… fertig… fix und alle!!!‘ Wie sie nun mal war, ließ sie nicht locker. Unsere beiden Großen fielen ins Bett und schliefen sofort ein.
Hase meinte immer nur: „Hääää? Häää? Häää?“ und ich begann zu berichten, erzählte und erzählte. Es war schon fast früh und die Sonne ging bald auf.
Langsam konnte auch Hase wieder hören und sein Bericht war dann viel ausführlicher. Ich habe meine Frau noch nie so einsilbig erlebt. Ein paar Zitate gefällig? „Ah…! Echt...? Oh...! So…? Nein…! Ja...? Wie…? Was…? … “
Unsere Mitbewohner hatten sich den Wecker gestellt. Er klingelte. Wir stellten fest, dass wir die ganze Nacht erzählt hatten – hatten keinen Schlaf. Aber das ist bei uns nichts ungewöhnliches, wie ihr schon wisst.
Meine Frau machte sich MukkeRockt fertig, denn nach unseren Berichten wollte sie nun unbedingt dabei sein. Ihre Unpässlichkeit war vorbei und sie freute sich. Hase ging es immer noch nicht wirklich gut und so bekam er eine Sonnenbrille aufgesetzt. Zwei Aspimöhrchen sollten seinen Kopf beruhigen. Hasen tun zuweilen nur so cool – sie können aber auch echt wehleidig sein. Ich strich ihm über die Ohren und sagte: „Wird schon wieder. Einen Hase von Welt kann sowas nicht erschüttern!“ Wir lachten. Inzwischen war das Zimmer geräumt und schon fuhren wir los. Aber dieses Mal rollten wir mit unserem Auto zur Halle.
Wieder wurden wir von allen freudig begrüßt und sofort waren wir im Zentrum des Geschehens.
Müdigkeit, Muskelkater, taube Ohren, alles war plötzlich wie fortgeblasen. Meine Frau merkte an: „Die Mädels und Jungs sehen ein wenig aus wie Hase, sie tragen auch Sonnenbrillen. Zum Glück scheint heute früh wirklich die Sonne, so fällt es nicht ganz so auf, dass sie alle nur müde sind und daher ihre Augen schonen müssen.“
An diesem Morgen trafen sich alle Gruppen des Vorabends noch einmal. Sie waren nicht in den Uniformen, sondern ganz normal gekleidet. Außerdem waren wieder viele andere Gäste, Piraten und Freibeuter gekommen. Es war wie in einem Privatkonzert. Schalmeien und Guggen gaben noch einmal einen Mix ihrer besten Stücke. Während meine Frau sich noch orientierte, waren Hase und ich schon wieder mittendrin. ‚On the drums‘ durften wir bei den Ruhrpott Guggis dabei sein und auch meine Frau rockte zunächst von der Tribüne aus.
Mit Miri und Sven ging die Party für uns weiter, ebenso Vanessa, Fussel, Sabine und Dieter und, und, und ihr wisst schon … ;-)
Flugs war es für die Freibeuter an der Zeit noch ein Abschluss-Ständchen zu bringen. Mit Begeisterung sahen wir wie sich ganz viele kleine Piraten unter das Volk mischten und bei ‚Axel F.‘ eine ganz besondere Fröhlichkeit boten. Die Freibeuter enterten gemeinsam alle Tische und Bänke. Der Saal bebte erneut und gemeinsam rockten sie mit uns ab.
Danach wurde es schnell ruhig in der Halle. Die Musik war verhallt und die Gäste verabschiedeten sich. Viele hatten einen langen Weg nach Lübeck auf sich genommen und mussten den nun wieder zurückfahren.
Zeit um Luft zu holen und auf alles zurück zu schauen. Admiral Klaus freute sich. Das Spektakulum war zu seiner vollsten Zufriedenheit gelaufen. Alle waren lieb, niemand kam zu Schaden, die Gäste waren zufrieden und die Mukke war toll!
Für Hase und mich war es eine unvergessliche Kaperfahrt. Nun war der Moment um Fragen zu stellen. Meine Frau hatte das Wort „Karneval“ aufgeschnappt. Auch ich wollte das noch geklärt haben, was ein Karneval sei.
„Karneval?“, sagte Klaus – „Das kann man nur schwer erklären. Karneval muss man erleben!! – Warum kommt Ihr im Februar nicht mit uns?“ Wir schauten uns in die Augen und es stand fest. Den Karneval müssen wir unbedingt aufklären.
So gingen 2 erlebnisvolle Tage mit vielen neuen Freunden zu Ende.