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Sie war es, die Barkasse „Hansestadt Buxtehude“. Sie war auch in Hamburg! Ich freute mich riesig. Unsere Heimat durfte bei wichtigen Dingen hier in Hamburg eben nicht fehlen. „Hase, schau mal!! Die Buxtehude ist auch hier!!“ – ‚Haaase!!?? Cruisyyy!!??‘ Wir hatten Hase und Cruisy komplett aus den Augen verloren und erwischten sie gerade noch, als Cruisy bereits auf der Schiffsglocke saß und Hase sich am Seil nach oben vorarbeitete. Glücklicherweise konnten wir einschreiten, bevor Hase die Glocke zum Läuten brachte. Die Konsequenzen wären für die Beiden teuer geworden. Oh, oh…
Auch am letzten Tag des Hafengeburtstags hatten wir wieder riesen Spass. Wir lernten, dass die Elbe nicht unbedingt die Elbe ist, Besuch aus den Alpen in Hamburg war, die Frauen der Seemänner ein Nebelhorn ersetzen können, Hase auf einer Speisekarte keine gute Idee ist, eine Königin die Wolken vertreibt, Hase und Cruisy fast für einen teuren Zwischenfall sorgten und vieles vieles mehr.
Am besten lest Ihr direkt die ganze Geschichte.
Weiterlesen: Hase und Igel mit Cruisy beim Hafengeburtstag – Auslaufparade
Wir hatten unsere Mitbewohner belauscht und wussten somit, wohin uns unser nächstes Abenteuer führen würde. Die Einlaufparade des 825. Hafengeburtstages in Hamburg war das Ziel.
Den Hafen hatten wir schon bei unserer Besichtigung der AIDAluna kennengelernt und wussten, was uns dort erwartete. Aber war das wirklich so???
Der Hafen hatte Geburtstag. Wir waren doch schon 170 Jahre alt, ‚Aber hallo!‘, wenn der jetzt schon 825 wurde!? Hut ab – dafür hatte er sich gut gehalten!
Dieses eine Wort, ‚Einlaufparade‘, kannten wir noch nicht. Was sollte das sein? Hase hatte da wieder seine ganz eigenen Vorstellungen. Er war der Meinung, die Schiffe würden dort nur zu heiß gewaschen werden und dadurch einlaufen.
Das glaubte ich natürlich nicht, denn wir hatten ja nun schon einige von den neumodischen großen und kleinen Schiffen, die ohne Bettlaken fahren können, gesehen. Glücklicherweise hatten wir mit Cruisy vereinbart, dass er zum Hafengeburtstag bei uns sein würde. Er könne uns sicher aufklären.
Cruisy kam pünktlich mit dem Postboten an. Sofort wurden ihm warme Sachen angezogen, standesgemäß für ihn im Piratendesign, damit er sich nicht erkältete.
Unseren Mitbewohnern war sofort klar, dass wir einen größeren Wohlfühlbeutel bräuchten, erst recht, wenn auch meine Frau auf unsere Entdeckungstouren mitkommen würde. ‚Das ist kein Problem‘ meinten die Beiden und wir bekamen eine große Tasche, in die wir alle vier passten.
Dann wurde es seltsam. Wir wurden in kleine durchsichtige, raschelnde Beutel gesteckt, ohne zu wissen warum. ‚Neeeee – so geht das nicht! Da können die Großen uns tausendmal sagen, es seien Regenjacken‘. Für uns blieben es Beutel und wir lehnten dankend ab, diese zu tragen. Das jedoch, sollte später noch Konsequenzen von unerwarteter Seite haben…
Es graute der Morgen oder war es der Morgen des Grauens? Wir drei waren uns da im Nachhinein nicht mehr so sicher. Wie bei unseren anderen Touren ging es mit dem Auto und der S-Bahn zum Ort des Geschehens, den Hafen. Meine Frau musste dann doch leider zu Hause bleiben, sie fühlte sich nicht wohl. Also fuhren nur unsere Großen und wir drei nach Hamburg.
Als wir im Hafen ankamen regnete es und wir wunderten uns: „Hier soll doch eine Geburtstagsfeier stattfinden!? Wir sind fast allein! Es ist wohl noch zu zeitig und die anderen Gäste kommen sicher noch?“ Unser Mitbewohner schüttelten ihre Köpfe, denn sie wussten, wenn es regnet, mag niemand in den Hafen, auch nicht zu einem Geburtstag.
Und es regnete und regnete, so sehr, als würde jemand einen Eimer voller Wasser auf uns schütten!
Wir standen am Fuße eines großen, alten grünen Segelschiffes. Cruisy erklärte, dass die Schiffe früher noch keine Motoren hatten. Zunächst hatten die Menschen mit Brettern an Besenstielen, den Rudern, die Boote voran bewegt. Die Boote wurden größer und die Arbeit schwerer. Deshalb bauten die Zimmerleute Bäume mit langen Querstangen in das Boot. Die Seeleute hängten dann die Bettwäsche von zu Hause an die Stangen. So konnte der Wind das Schiff vorantreiben. Das war natürlich geheim und wie das bei den Menschen ist, wenn etwas geheim ist, werden neue Wörter erfunden. So wurde aus dem Baum der Mast, aus der Bettwäsche das Segel und aus Geschichten das Seemannsgarn. Cruisy zwinkerte, aber wir wussten genau was er meinte.
Es regnete weiter und weiter und es wurde immer dunkler. Dunkel am Nachmittag?! Plötzlich wurde es gleißend hell und ein lauter – sehr lauter Knall ertönte. Ein Gewitter war aufgezogen und es blitzte und donnerte. Unsere Mitbewohner waren vor Schreck fast so klein wie wir. Cruisy und ich schauten uns entsetzt an und Hase war verschwunden. Wir suchten ihn und fanden ihn zitternd und zusammen gekauert in der Ecke unserer Tasche. Mit viel Mühe konnten wir ihn beruhigen und schließlich schaute er ganz vorsichtig wieder hervor.
Dann warf eine Windböe fast unsere Tasche um. Wir wurden durchgerüttelt und geschüttelt und hoben kurz vom Boden ab. Es knackte und krachte im Hintergrund. Aufregung bei den wenigen Menschen, die bei uns standen. Ein großer Sonnenschirm flog fast in die Elbe. Ein Arbeiter rief – „Entfernen sie sich hier. Es ist alles aus Metall und zu gefährlich“. Hase war sofort wieder in der Tasche verschwunden und zitterte so sehr, dass die Tasche auch bei Windstille nicht mehr sicher stand.
Die schwarzen Wolken verzogen sich allmählich und die dunklen Wolken kamen zurück – es regnete weiter, doch es war wieder ruhig.
Endlich! Einige Gäste kamen. Es war lustig mit anzusehen, denn alle trugen einen Regenschirm, also ein Dach am Stiel, mal bunt, mal schwarz, mal weiß und es waren auch welche dabei, die sahen aus wie unsere Blumenwiese. Die Menschen hatten keinen Blick für uns. Sie liefen so schnell die Treppe zum Segelschiff hinauf, wie wir es zuvor bei treppensteigenden Menschen noch nie gesehen hatten. Dieses Tempo hätte nur Hase mit seinen flinken Beinen mithalten können, aber der blieb vorsichtshalber geduckt in unserer Tasche.
Dann kam ein einzelner Mann. Er rannte nicht, wie die anderen die Treppen hinauf – sondern ging ganz langsam. Er hatte keine Haare auf dem Kopf und aus diesem Grund brauchte er wohl keinen Regenschutz. Er war irgendwie etwas Besonderes. Später erfuhren wir, dass es der Olaf Scholz war, der Oberbürgermeister von Hamburg.
Die Zeit verging und es regnete weiter. Wir versuchten die Regentropfen zu zählen, aber es waren zu viele.
Dann sahen wir was Verrücktes - ein Schiff im Regen, welches auch noch Wasser in die Luft sprühte! Sicher sollte es das Wasser von oben, mit Wasser von unten bekämpfen. Ob das wohl stimmte? Als es näher kam, las ich an der Seite des Schiffes etwas von Feuerwehr und Branddirektor. ‚Heee?‘ Ich war der Meinung, das Schiff hatte sich bestimmt verfahren. Aber Cruisy, DER Fachmann unter uns, klärte auf, dass dieses Schiff ein Ereignis ankündigen und dem vorausfahren würde. Das soll ein Igel nun verstehen – es brannte doch gar nicht, es regnete doch!? :-o
Hase wurde langsam auch wieder neugierig und schaute vorsichtig aus der Taschenecke. Wir lernten nun von Cruisy: „Einlaufparade hat nichts mit ‚kleiner werden‘ und ‚heiß gewaschen‘ zu tun. Wenn Schiffe in einen Hafen fahren, nennt man das ‚einlaufen‘, fahren die Schiffe in einer Reihe zu einem bestimmten Anlass in den Hafen, nennt man es Einlaufparade.“
Es regnete und regnete. Es regnete Bindfäden und manchmal war es, als würde JEDER Eimer im Hafen mit Wasser gefüllt auf uns ausgeschüttet. So zogen ganz viele Schiffe an uns vorbei. Einige mit Segeln, andere mit Kanonen, bunte Schiffe, kleine Schiffe, große Schiffe, welche mit dunklem Rauch, welche mit hellem Rauch und eins mit einer lila Kuh; einige machten auch ganz viel Lärm, sie piepten und hupten, andere waren bei kräftiger Stimme manche eher heiser. Die Heiseren hatten sich garantiert bei diesen Wolkenbrüchen erkältet und sollten schleunigst ins Trockene - die armen…
“Es wäre vielleicht doch keine schlechte Idee gewesen, die ‚Regenjacken‘ aus den Beutelchen zu tragen.“ Sagte ich leise zu Cruisy. „Aber, wir waren ja ‚schlauer‘ und wollten sowas nicht anziehen. Selber schuld, jetzt werden wir Ärger mit meiner Frau bekommen!“ Cruisy schaute mich entsetzt an. Er war von Geburt an schon mit einer Mütze ausgestattet und nun hatten auch wir von unseren Mitbewohnern, trotz wiederholter Weigerung, welche bekommen. Die hatten die gleiche Farbe, wie die Jacken, die sie trugen. Wir waren schon klatschnass und trotz der Aufregungen froren wir.
Die Schiffe hatten sich mittlerweile einen Platz an den Landungsbrücken gesucht oder waren einfach im Regen verschwunden und der große Fluss Elbe war wieder leer, wie vorhin, als wir ankamen.
Unsere Mitbewohner mussten wohl gehört haben, dass wir uns über die Nässe und die Kälte unterhielten, denn wir waren kurz danach auf dem Heimweg.
Wir fuhren nach Hause. Wieder mit der Bahn und böse drein schauenden Menschen. Die mochten bestimmt den Regen auch nicht, aber wir fanden, sie sollten sich ein Beispiel an uns nehmen. Unsere Mitbewohner lachten und spielten mit uns. Wir waren, wie immer gut gelaunt, obwohl sie, trotz ihrer Regenjacken, genauso tropfnass waren, wie wir.
Das letzte Stück fuhren wir wieder mit dem Auto und dann schlichen uns gaaanz leise in die Wohnung, um meine Frau nicht zu wecken. Es klappte. Wir trockneten uns ab und die großen meinten, am nächsten Tag solle es wieder nach Hamburg gehen – zum Schlepperballett. Wir drei schauten uns an, waren aber zu müde zum Nachdenken.
Wir schliefen schnell, tief und fest an der Heizung ein und träumten von Schiffen mit Stielen und Brettern und Bettwäsche und vieeel Wasser...
weitere Bilder und Videos findet Ihr auf der Seite unserer Mitbewohner
Wir hatten die vergangene Nacht auf der Heizung geschlafen. Es war dort schön warm und wir konnten wieder trocken werden. Der gestrige Tag, bei der Einlaufparade, zum Hafengeburtstag, war dann doch sehr ins Wasser gefallen. Nein nicht wir, aber patschnass waren wir trotzdem geworden.
Wir drei, Cruisy, der Hase und ich starteten in den neuen Tag. An diesem Morgen wurde es gar nicht richtig hell. Wie gestern schon begrüßten uns graue Wolken am Himmel und sie weinten bitterlich. Frau Igel war immer noch stark erkältet und bestand aus Angst auf warmer regenfester Kleidung für uns. „Aber sicher doch“ riefen wir ihr zum Abschied zu. „Warm? Regenfest? Deine Frau stellt sich aber ziemlich an“, meinte Cruisy noch, doch Hase sah man an, dass ihm an der Aussage irgendetwas nicht passte. Er zitterte leicht.
Weiterlesen: Hase und Igel mit Cruisy beim Hafengeburtstag - Schlepperballett